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Deutliche Statements beim Zukunftsforum „Deutschland weiterdenken“

Zukunftsforum

Schnellere Digitalisierung, deutlichere Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und mehr Wertschätzung für Pflegeberufe seien nur durch mutigere und parteiübergreifende Handlungsschritte seitens der Politik zu erreichen. Darin waren sich alle Redner*innen des Zukunftsforums „Deutschland weiterdenken“ der rosenbaum nagy unternehmensberatung einig.

Anlässlich ihres 25jährigen Bestehens hat die rosenbaum nagy unternehmensberatung am 15. September 2022 zahlreiche Entscheidungsträgerinnen aus Politik sowie der Sozial- und Gesundheitswirtschaft zu einem Zukunftsforum in die Handwerkskammer zu Köln eingeladen. Unter dem Motto „Deutschland weiterdenken“ erwarteten die Gäste klare Statements und deutliche Plädoyers der hochkarätigen Rednerinnen zu den aktuellen Krisen und Zukunftsaussichten in unserem Land.

Neben Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverband VdK, Manuel Gonzales, Vorstand im DRK Rheinland-Pfalz, Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic und Thomas Weikert, Präsident des DOSB fanden Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln und Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, deutliche Worte. So erklärte Heidmeier, dass der Schmerzpunkt bezüglich des immer gravierenderen Fachkräftemangels überschritten sei und mahnte, dass sich Deutschland dringend attraktiver machen müsse für ausländische Arbeitskräfte. Dafür müssten klare Reformen angegangen und bürokratische Hindernisse schnellstmöglich abgeschafft werden. Hierfür wolle er sich auch persönlich in seinem Ministerium gezielt einsetzen, so Heidmeier weiter. Genau wie Garrelt Duin forderte er in diesem Zusammenhang außerdem mehr Wertschätzung für Ausbildungsberufe und eine Gleichstellung etwa von einem Bachelorabschluss und einem Meisterbrief im Handwerk. „Es kann nicht sein, dass immer nur große Beträge in die Universitäten fließen während in den Berufsschulen der Putz von den Wänden blättert und Toiletten nicht mehr betretbar sind“, so Heidmeier.

Verena Bentele hielt in ihrem Vortrag ein flammendes Plädoyer für eine bessere Unterstützung der Pflege zuhause und forderte, dass der Staat es pflegenden Angehörigen leichter machen müsse. Auch hob sie hervor, dass das aktuelle Rentensystem viel zu viele Ungerechtigkeiten enthielte und es z.B. nicht nachvollziehbar sei, dass etwa verbeamtete
Lehrkräfte fast doppelt so hohe Altersbezüge erhielten wie angestellte Lehrer*innen. Auch hier sieht Bentele dringenden Reformbedarf.

Manuel Gonzalez forderte dazu auf, dem Fachkräftemangel durch gezielte Strategien wie etwa mehr Nachwuchsförderung und Weiterbildungsangebote sowie eine stärkere Bindung der Mitarbeitenden an ihre Organisation oder ihr Unternehmen zu begegnen. Auch sah er gerade im Gesundheitswesen großen Nachholbedarf im Bereich Digitalisierung. Hier lohne sich auch ein Blick ins Ausland, welches in der Digitalisierung meist deutlich weiter sei, so Gonzalez.

Frank Hippler sah für die Sozial- und Gesundheitswirtschaft vier große Megatrends, die Deutschland vor große Herausforderungen stelle: (1) Der medizinisch-technische Fortschritt, (2) die Digitalisierung, (3) der sozio-ökonomische Wandel und (4) die Klimakrise. Dabei zeigte er eine Reihe von Lösungsansätzen auf, z.B. eine neue Einwanderungspolitik, die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs, das Vorantreiben der Ambulantisierung, die Einführung von qualitätsorientierten Vergütungsansätzen und eine deutliche Beschleunigung der digitalen Transformation, u.a. durch eRezept, eVerordnung, ePA sowie die bessere Nutzung der Gesundheits- und Leistungsdaten.

Thomas Weikert kündigte an, dass sich der DOSB auf den Weg machen werde, eine deutsche Olympiabewerbung für 2036 vorzubereiten. Dies würde jedoch nur mit einer breiten Zustimmung der deutschen Bevölkerung funktionieren. Daher soll der Vorbereitungsprozess einer möglichen Bewerbung sehr beteiligungsorientiert angegangen werden.

Im Anschluss an das Fachforum wurde es dann richtig festlich. In der benachbarten Brauerei zur Malzmühle erwarteten die rund 140 Gäste, bestehend aus Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnern, aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden von rosenbaum nagy, ein Galadinner, den phantastischen i-Chor sowie viele emotionale Reden von langjährigen Wegbegleitern.

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