Die Refinanzierungsbedingungen für Kitas in Nordrhein-Westfalen (NRW) sind komplex, insbesondere aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Förderungen (Kindpauschalen, Familienzentrum, plusKita, Inklusion, Sprachförderung etc.). Gegenüber dem Jugendamt muss die Verwendung der Fördermittel mittels standardisiertem Verwendungsnachweis dargestellt werden. Problematisch ist hierbei der enorme zeitliche Verzug. In Köln werden derzeit die Verwendungsnachweise für das Kita-Jahr 2016/2017 geprüft. Aus den noch nicht abgegebenen Verwendungsnachweisen entstehen für die Kita-Träger hohe, zum Teil existenzgefährdende Rückzahlungsrisiken.
In der Praxis erleben wir, dass diese Risiken nicht korrekt in den Jahresabschlüssen berücksichtigt sind. Die Überraschung kommt erst Jahre später im Rahmen der Prüfung durch das Jugendamt. Für den Kita-Träger entsteht im Ernstfall eine Ergebniskrise, da nachträglich hohe Aufwendungen für die Rückzahlungen entstehen. Zudem muss ausreichend Liquidität vorhanden sein. Unserer Einschätzung nach sind daher für die kommenden Jahre Insolvenzen von mehreren Kita-Trägern in NRW zu erwarten.
Um diesen Risiken zu begegnen, begleitet rosenbaum nagy derzeit mehrere Kita-Träger in NRW (u.a. DRK KV Unna, CariKids) beim Aufbau einer ganzheitlichen Steuerung. Der Fokus liegt insbesondere auf der unterjährigen Simulation der Verwendungsnachweise für die Kitas. Auf Grundlage der Ergebnisse kann bereits im laufenden Kita-Jahr gegengesteuert werden. Zudem werden die Risiken aus drohenden Rückzahlungen bereits in den unterjährigen Ergebnissen berücksichtigt und im Rahmen des Jahresabschlusses in der Bilanz abgebildet. Für die Fachbereichsleitungen werden zusätzlich Instrumente zur belegungsabhängigen Steuerung des Personaleinsatzes entwickelt.
Mehr Informationen zu unseren Beratungsleistungen für Kita-Träger finden Sie unter: https://www.rosenbaum-nagy.de/sozialwirtschaft/kinder-und-jungendhilfe/ .